Deactivation performed! Your visits to this website will no longer be collected by the web analytics. Please note that the Matomo deactivation cookie of this website will also be deleted if you remove the cookies stored in your browser. In addition, if you use a different computer or a different web browser, you will need to complete the deactivation procedure again.

  Your visit to this website is not currently collected by Matomo web analytics. Check this box to opt-in.
X

HM wirkt! Münchner Freiheit – Ingo Maurer

Sorry, this page is not available in English. Please visit the German website to get more details.

Leuchten mit Geschichten

Lampen als Statement für Poesie, Ironie und hintergründigen Witz. „Bulb“ (1969), eine überdimensionale gläserne Glühbirne als eigenständige Leuchte, eine geflügelte Glühbirne namens Lucellino T (1992) oder ein ganzer Schwarm von Glühbirnen in Birds, Birds, Birds (1992). Ingo Maurer (1932-2019) war von Glühbirnen begeistert. Für den Designer war Licht zugleich Thema und Medium seines Schaffens. Dieses reichte bis zu Hologrammen, LED-Tapeten und Leuchten, die Alltagsgegenstände wie Siebe, Leiterplatinen oder zerbrochenes Geschirr integrierten. Alle von ihm entworfenen Leuchten tragen sprechende Namen wie „Zettel’z“, „Birdie“ oder „Oh Man, it’s a Ray!“ – eine Hommage an Man Ray, bestehend aus einem Mobile aus Kleiderbügeln mit Glühlampen.

Licht und Farbe für den öffentlichen Raum

Seit Mitte der 80er-Jahre entwickelte der Lichtkünstler auch Lichtinstallationen für Privatleute und den öffentlichen Raum. Bei der U-Bahnstation Münchner Freiheit (2009) sowie bei der Station Westfriedhof (1998) setzte Maurer auf starke Farben. An der Münchner Freiheit verwandelte er den U-Bahnhof mit 3.200 Deckenspiegeln in eine Kathedrale, in der die blauen Säulen mit gelben Wänden und Licht kontrastieren. „Ich hoffe, dass die Menschen sich von der Kraft und der Frische anstecken lassen, die vielleicht ihren ‚Spirit‘ und ihre Stimmung heben“, sagte Maurer zur Eröffnung.

Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen.

– Lichtdesigner Ingo Maurer

Grafische Ausbildung als Startpunkt

Ausgangpunkt für Maurers Leuchtenkreationen war immer eine Idee oder eine Stimmung, die er mit Licht vermitteln wollte. Der studierte Grafiker machte zunächst eine Lehre als Schriftsetzer und studierte zwischen 1954 und 1958 Gebrauchsgrafik an der Akademie für das Graphische Gewerbe. An der Vorgängerinstitution der Fakultät für Design der HM nahm Maurer unter anderem am Unterricht von Eduard Ege teil, dem Gestalter des Münchner Kindls.

Ich habe das erste Mal in meinem Leben gestalterische Freiheit genossen. Professor Eduard Ege war damals der Direktor der Akademie und ich habe ihn als einen sehr offenen Menschen in Erinnerung. Er hat uns viel Freiheit gegeben.

– Lichtdesigner Ingo Maurer 2017

Von der Papierserviette zum handgefertigten Produkt

Seine Ideen entwickelte Mauerer oft auf Papierservietten und erarbeitete das Objekt dann im kreativen Prozess mit seinem Team. Dazu zählten auch zahlreiche Handwerker, die für die konkreten technischen oder gestalterischen Herausforderungen Lösungen fanden. Sie gehörten genauso wie die Designer zu Maurers festem Team von Design M, Maurers 1958 gegründetem Unternehmens in München Schwabing. „Es gibt diese Momente, wenn es plötzlich gelingt und wir alle schreien: ‚Wir haben es geschafft!‘“, so Ingo Maurer zum gemeinsamen Arbeiten in einem Gespräch mit Barbara J. Bloeminks. Trotz seiner Vorliebe für die Glühbirne als Lichtträger war Maurer ein Pionier der Lichttechnik. Er entwickelte in den 1980er-Jahren das Seilsystem YaYaHo mit im Raum flexibel positionierbaren Halogenreflektoren – damals eine technische und gestalterische Neuerung.

Maurer im Museum

Die Pinakothek der Moderne veranstaltete 2019 eine Werkschau des Künstlers, zu der Mauer im Lichthof des Hauses ein riesiges verspiegeltes Pendel herabließ, das sich im Innenraum bewegte. Im selben Jahr verstarb Maurer. Seine „Silver Cloud“ im Foyer des Residenztheaters erleuchtet bei Nacht durch die Panoramascheiben den ganzen Platz. Seine Lampe „Bulb“ ging 1969 in die Sammlung des Museum of Modern Art in New York ein und wird bis heute produziert.

Christiane Taddigs-Hirsch

Schon gewusst? Ingo Maurer studierte an der Akademie für das Graphische Gewerbe bei Eduard Ege, dem Gestalter des Münchner Kindls


Quellen:
Bloemink, Barara, Lichtsehen – Magie erschaffen. In: Nollert, Angelika (Hg.) 2020: Ingo Maurer intim. Design or What? Koenig Books London. 26-33.
Nollert, Angelika (Hg.) 2020: Ingo Maurer intim. Design or What? Koenig Books London.
Youtube: Neugestaltung U-Bahn Münchner Freiheit von ganz-muenchen.de https://www.youtube.com/watch?v=ykeKHOu6hZo&t=229s, abgerufen am 24.03.2021.
Youtube: Neugestaltung U-Bahn Münchner Freiheit von ganz-muenchen.de https://www.youtube.com/watch?v=ykeKHOu6hZo&t=229s, abgerufen am 24.03.2021.