In dieser Hinsicht war die HM ein Pionier.

Stefan Pohlmann

Prof. Dr. Stefan Pohlmann ist Dekan und Professor für Gerontologie an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. Als Leiter der Ethikkommission berät er WissenschaftlerInnen im Rahmen ihrer Forschungsvorhaben zu ethischen Fragestellungen.

Seit 2004 sind Sie als Professor für Gerontologie tätig. Warum haben Sie sich damals entschieden, die Professur an der HM anzunehmen?

Vor 17 Jahren gab es nur sehr wenige Professuren mit einem solchen Schwerpunkt. In dieser Hinsicht war die HM ein Pionier, der dem demografischen Wandel aktiv begegnete. Für mich als Alterswissenschaftler war die damalige Ausschreibung für Gerontologie zweifellos ein großes Glück. Nicht nur der Ort München hat mich damals eingenommen, auch der damalige Fachbereich hat mich seinerzeit im Rahmen der Bewerbung fachlich und persönlich überzeugt. Da passte alles zusammen.

Als Dekan der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften sind Sie seit 2019 tätig. Welche Ziele und Impulse möchten Sie zukünftig in der Gestaltung von Forschung und Lehre an Ihrer Fakultät setzen?

Die Corona-Pandemie hat zurzeit diverse Routinen außer Kraft gesetzt und vielfältige neue Anstrengungen erforderlich gemacht. Das wäre ohne ein beherztes Kollegium und ohne aufgeschlossene Studierende nicht möglich gewesen. Für diese Teamleistung bin ich sehr dankbar. In der Zukunft werden die Folgen der Infektionserkrankung unsere Fakultät aber weiterhin massiv beschäftigen. Unsere Absolventen erhalten aus diesem Grund ein akademisches Rüstzeug, mit dem sie den wachsenden Handlungsdruck im Sozial-, Gesundheits- und Bildungssektor fachlich, methodisch, innovativ und menschlich begegnen können. Zugleich sind wir im Chor der 14 Fakultäten an der HM ein wichtiger Bestandteil, um neben notwendigen technologischen Transformationen auch die gesellschaftspolitischen Dimensionen stets im Blick zu behalten.

Sie leiten auch die Ethikkommission, die 2018 an der HM etabliert wurde. Welche wichtigen Erkenntnisse konnten Sie bisher aus dieser Arbeit ziehen?

Da wir als Forschende Gefahr laufen, betriebsblind zu werden, bedarf es transparenter Verfahren für eine unabhängige Kontrolle und Beratung. Die Einhaltung eines strengen Moralkodex in der Forschung und die stete Reflexion des Wissenschaftsverhaltens ist für uns daher unverzichtbar. Wenn wir Anträge in der Ethikkommission prüfen, ist es immer wieder beeindruckend, das breite Spektrum unserer Forschungsfelder an der HM zu sehen. Hier erwarte ich große Entwicklungen in den nächsten vor uns liegenden Dekaden für die HM.

Amanda Shala

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